Antal Fery Grafikdesigner ist ein ausgewöhnlicher Künstler im ungarischen Grafikdesign des 20. Jahrhundert. Er hat zahlreiche Kleingrafiken mit seiner beliebtesten Technik, der Holzschnitt-Technik gefertigt. Sein Name ist in Ungarn und auch weltweit bekannt, vor allem in den Kreisen der zahlreichen Exlibris-Sammler.
Antal Fery wurde am 12. Juni 1908 als zehntes Kind seiner Familie geboren. Sein Vater, Altó Fery ist als Fabrikarbeiter nach Szerencs gezogen, die Familie hat ihn aber leider früh verloren. Wie seine Brüder, hat auch Antal Fery in der Zuckerfabrik angefangen zu arbeiten. Seine Vorgesetzten haben den Talent des jungen Mannes, der immer und überall zeichnete, erkannt, und ihm ein Kunststudium ermöglicht, das er 1927 in Budapest anfing. In der Kunstgewerbeschule waren Simay und Helbing seine Lehrer.
1935 hat er seinen Abschluss als Grafiker gemacht, und angefangen sich hauptsächlich mit Werbegrafiken, Plakaten und Briefmarkengrafiken zu beschäftigen. Seine ersten Kleingrafiken hat er – unter der Leitung von Lajos Nándor – 1939 erstellt. Er wollte sich in diese Technik vertiefen, aber das zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Die Sammlung von Exlibris stagnierte, und bis Ende des Krieges ist es ganz ausgestorben, die Exlibris-Vereine haben sich aufgelöst.
Der Künstler konnte einmal mit seinen Buchmarken an der Ausstellung der Műcsarnok (Kunsthalle) in 1943 teilnehmen, dann hat er auch eine Einberufung zum Wehrdienst bekommen. Wegen seiner Grafikerausbildung war er beim Generalstab, er hat als gemeiner Soldat Landkarten gezeichnet. Im Verlauf des Krieges wurde seine Einheit nach Westen versetzt, wo er in Deutschland tätig war, und später Kriegsgefangener wurde. Zu Hause angekommen ließ die Retorsion nicht auf sich warten: er hatte keine Verbrechen begangen, trozdem stand er vier Jahre lang unter Aufsicht der Polizei. Den Grund dafür haben wahrscheinlich die zwei Anti-Bolsevik Plakate geliefert, die er in den Vierzigern gefertigt hat. Er konnte nur in einem kollektiven Atelier mit anderen ausgestoßenen Künstlern an „Dekorationen” arbeiten.
Nur in den fünfziger Jahren hat er seine Aufmerksamkeit wieder den Kleingrafiken gewidmet.
1959 hat das Verein Kisgrafika Barátok Köre (Kreis der Kleingrafikfreunde oder KBK) erneut seine Pforten geöffnet, das hat den Aufschwung dieser Kunstart ermöglicht. (Antal Fery war von 1978 bis zu seinem Tod der Vorsitzende des KBK.)
Mit seiner Tätigkeit als Künstler haben sich viele Bücher und Zeitschriften auseinandergesetzt, er hatte viele individuelle Austellungen (Budapest, Prag, Moskva, größere ungarische Städte, usw.), sowie Exlibris-Ausstellungen, mit anderen Künstlern zusammen. Er hat auch internationale Preise gewonnen, und an Exlibris-Kongressen Teil genommen.
Sein einfacher Stil ist frei von jeglicher Erkünstlerungen – schreibt dr. Imre Soós, ein Bewunderer seiner Kunst – er bleibt treu zu seiner realistischer Sichtweise, er lässt das Abstrakte keine Oberhand gewinnen, und hat nie den Sürrealismus angestrebt.
Antal Fery war ein bescheidener Mensch und Künstler mit einem guten Humor. Für ihn war die Kreation einer Grafik oder eines Holzschnittes mit einem aussergewöhnlichen Glücksgefühl verbunden. Er hat das Motto der ersten deutschen Drucker befolgt, das den Druckern rät ihre Werke so zu gestalten, dass sie leichter zu drucken sind. Diese Einstellung macht die Blätter klarer, verständlicher.
Das Zemplén Museum in Szerencs hat es zu seiner Aufgabe gemacht das Verzeichniss seiner Werke herauszugeben. Im Band erschienen in 2005, kann der Leser neben seiner Werke auch Studien finden.
Das Lebenswerk von Antal Fery kann seit 1992 in einer dauerhaften Ausstellung, seit 2002 in erneuerter Form von Kunstliebhabern besichtigt werden. Diese Ausstellung erschließt den Besuchern die besten, ausgewählten Werke des Künstlers in Themenkreise geordnet.