Neben der Postkartensammlung verfügt das Museum über eine Exlibris-Sammlung von 35 Tausend Stücken.
Exlibris sind kleine Grafiken, die vervielfältigt und auf die innere Seite des Buches geklebt werden. Auf diesen Bildern kann man den Namen des Besitzers, seinen Wappen, sein Motto erkennen, die seine Persöhnlichkeit und Beschäftigung andeuten. Meistens wird die Grafik vom Satz “EX LIBRIS X.Y.” begleitet, was Folgendes bedeutet: Aus den Büchern von X.Y. Aus diesem Satz stammt der Name des grafischen Verfahrens, es gab aber auch andere Versuche diesen Begriff zu übersetzen (Buchmarke, Bücherzeichnung), trotzdem ist der lateinische Name im Umlauf geblieben.
Der Vorfahre des Exlibris war die Eisenkette, mit der die wertvollen Kodexe von den stolzen Sammlern ans Bücherregal befestigt wurden. Die ersten Buchmarken waren Wappen, an diesen konnte man noch nicht den Namen des Besitzers lesen. Im Laufe der Jahrhunderte verwandelten sie sich in Blätter, die mit kunstvollen Zeichnungen und Schnitten dekoriert wurden. Das Exlibris ist so alt wie das Buchdruck selbst, sie wurden mithilfe von geschnitzten Stempelformen, Klischees vervielfältigt. Zur Mitte des letzten Jahrhunderts war die Steindrucktechnik die beliebteste Art der Vervielfältigung. Die schönen, kunstvollen Buchmarken haben die Aufmerksamkeit der Grafikliebhaber erlangt, und man hat begonnen Exlibris zu sammeln und zu tauschen. Deswegen wurden sie nicht nur für Bucheigentümer zum praktischen Zweck erstellt, sondern auch um Grafikfreunden zu helfen, ihre Sammlungen zu bereichern. Am Ende des lezten Jahrhunderts war ein europaweiter Aufschwung in der Sammlung von diesen Kleingrafiken zu erkennen, und Ungarn hat sich früh an die Sammlung von Exlibris angeschlossen. Die erste Exlibris-Ausstellung wurde 1903 im Iparművészeti Múzeum (Ungarisches Museum für Kunstgewerbe) gehalten. Die Sammler haben sich zu Kreisen, Vereinen zusammengeschlossen: wie z.B.s. Magyar Exlibris-gyűjtők és Grafikabarátok Egyesülete (Verein von Ungarischen Ex Libris Sammlern und Kleingrafikfreunden), und Ajtósi Dürer Céh (Manufaktur Ajtósi Dürer) zwischen den zwei Weltkriegen, heutzutage Kisgrafika Barátok Köre (Kreis der Kleingrafikfreunde).
In der bildenden Kunst gibt es keine andere Art, die über mehr internationale Kontakte verfügt, als die der Kleingrafiken. Die bildenden Künstler und Sammler sind eine große internationale Gesellschaft, und die ungarische Kleingafik und die Künstler sind ihre anerkannten Mitglieder.
Die Exlibris-Sammlung des Zemplén Museum wurde von István Farkas erstellt, bereichert, bearbeitet und kategorisiert. István Farkas war mehrere Jahre lang der Helfer und Freund von Dr. László Petrikovits Kunstsammler und er war auch der Kindheitsfreund von Antal Fery. In der Sammlung befinden sich neben den Werken der bekanntesten ungarischen Künstler auch internationale. Die vollständigste Kollektion umfasst die Werke von Antal Fery, der aus Szerencs stammte und einer der bedeutendsten Grafiker war. Es werden nicht nur seine gedruckten Buchmarken, sondern auch Stempelformen und andere persönliche Gegenstände im Museum bewahrt. Wir betrachten es als unsere Aufgabe die geistige Erbe von Antal Fery zu betreuen.