Szerencs, die Kleinstadt, die sich im Nordosten von Ungarn, im Tor des Hegyalja befindet, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Im 16. Jahrhundert, als diese Region infolge der türkischen Eroberung zum Grenzgebiet wurde, haben sich hier Ereignisse abgespielt, die eine wichtige Rolle in der ungarischen Politik hatten. Hier hat Rákóczi Zsigmond, der aus einer mächtigen Aristokratenfamilie stammte, und später als erster seiner Familie Fürst von Siebenbürgen war, seine Burgfestung bauen lassen. In der reformierten Kirche wurde zwischen dem 17. und 20. April 1605 der Landtag gehalten, in dessen Rahmen Bocskai István zum Fürsten von Ungarn gewählt wurde. Diese ereignisreiche Geschichte verpflichtete die Szerencser Bewohner dazu, ein Museum zu gründen, um so das Andenken der Vergangenheit zu bewahren. Ein Museum zu gründen war auch schon deswegen gerechtfertigt, weil in dieser Stadt einer der bekanntesten Kunstsammler, Dr. László Petrikovits lebte, der den größten Teil seiner Sammlung: 400 Tausend Postkarten, archeologische und ethnografische Gegenstände, Werke der bildenden Kunst, und wertvolle Bücherraritäten der Stadt geschenkt hat. So hat das Museum für Ortsgeschichte 1967 seine Pforten eröffnet. Seit 1972 heißt das Institut Zemplén Museum, so kennzeichnet es die Tätigkeit, im Rahmen dessen es die ethnografischen und historischen Andenken der ganzen Region, nicht nur die der Stadt Szerencs sammelt und forscht.
Die Objektsammlung des Museum wurde ins Leben gerufen, nachdem der Szerencsi Művelődési Klub (Szerencser Bildungsklub) und der Stadtrat im Februar 1965 ein Aufruf gestartet haben, in dem sie die Bewohner der Stadt darum gebeten haben, die noch vorhandenen Gegenstände und Dokumente dem Museum zu übergeben, um so eine Sammlung zu erstellen. Es war keine leichte Aufgabe, denn viele historische Objekte, wie z.B. die ganze Einrichtung der Burg, deren Bewohner die Familie Szirmay war, wurde während und nach dem zweiten Weltkrieg zerstört oder ging verloren. Am 12. Februar 1965 wurde auch den Aufsichtsbehörden amtlich verkündet, dass unter der Leitung von Béla Angyal die Szerencsi Muzeális Gyűjtemény (Musealische Sammlung von Szerencs) gegründet wurde, und die Sammeltätigkeit aufnimmt. Außerdem haben Ferenc Erdei, István Farkas, István Novákovits, Dr. László Petrikovits und Gábor Siska an der Sammlung von Objekten Teil genommen, die so erfolgreich war, dass 1967, zur gleichen Zeit mit der ersten Postkartenaustellung auch die erste Austellung über die Ortsgeschichte eröffnet werden konnte.
Das Zemplén Museum sammelt seit seiner Eröffnung weitere Gegenstände. Zur Zeit befinden sich 4700 Objekte in der Kollektion, die größtenteils etnografische Gegenstände aus Szerencs und der Region, der Taktaköz und der Harangodvidék stammen. Wir haben Objekte aus der Umgebung von Hegyköz, sowie das Heimatsmuseum von Komlóska, dessen Material auch von uns betreut wird. Wir bewahren auch Objekte der Geschichte von Szerencs, das archeologische und numismatische Material der Umgebung wird im Herman Ottó Museum gelagert.