Die neue dauerhafte Ausstellung des Zemplén Museum in Szerencs erschließt den Besuchern die bedeutendste Sammlung der Institution, die international bekannte Postkartensammlung.

Die Postkarte ist ein Druck-Erzeugnis, dessen vorrangige Funktion die Übermittlung von Nachrichten ist. Sie dient dazu, die Nachricht des Aufgebers – anhand der jeweiligen Regelungen frankiert, in offener Form von der Post übermittelt – beim Empfänger ankommen zu lassen. Die illustrierte Seite wird im typografischen oder fotografischen Verfahren hergestellt, und nach der Vervielfältigung wird die Postkarte in hoher Auflage in Umlauf gebracht. Die Postkarte ist jedoch mehr, als ein einfaches Produkt der Post, denn die Vorderseite kann wertvolle Bilder, die Rückseite genaue schriftliche Informationen beinhalten.          

Unser Ziel ist es die Aufmerksamkeit auf dieses interresante Zeitdokument zu lenken. Die Geschichte der Postkarte, die Umstände ihrer Ausgabe, ihre alte und neue Funktionen werden in der Ausstellung demonstriert.

Die Umstände der Postkartenherstellung werden durch des Leben und die Arbeit von Ernő Weinstock, ein Postkarten-Unternehmer, seine persöhnliche Gegenstände, Arbeitsmittel und Geräte dargestellt. 

Außerdem wird die Originalfunktion der Postkarte, die über die Post verlaufende Nachrichtenvermittlung demonstriert. Unsere Gäste können die Einrichtung und das Angebot eines Postkartengeschäfts, wie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgesehen hat, besichtigen, gleichzetig lebt auch der Übermittler der Nachricht, die Post mithilfe eines Postmobiliars auf.  

Natürlich sind auch viele Postkarten in original- sowie digitalisierter Form ausgestellt. Es gibt auch informatische Hilfsmittel, die unseren Gästen zur Verfügung stehen, damit sie sich nicht nur unsere Auswahl an Postkarten anschauen können, sondern auch andere, an denen sie interresiert sind.  

In diesem Teil der Ausstellung gedenken wir Dr. László Petrikovits, der durch seine großzügige Spende von Postkarten auch als Museumsgründer gilt.

Die neue Ausstellung bietet eine Reihe von Erlebnissen: im Weinstock-Zimmer können sich unsere Gäste in zeitgenössischer Kleidung fotografieren lassen, in einem anderen Saal funktioniert die alte Telefonzelle als Audioguide. Die Gegenstände im „Papierwarengeschäft” können berührt, angefasst werden, so bietet ein Besuch im Museum auch unseren Gästen, die mit einer Behinderung, z.B. Sehbehinderung leben, weitere Erlebnisse.    

 

Antal Fery Grafikdesigner ist ein ausgewöhnlicher Künstler im ungarischen Grafikdesign des 20. Jahrhundert. Er hat zahlreiche Kleingrafiken mit seiner beliebtesten Technik, der Holzschnitt-Technik gefertigt. Sein Name ist in Ungarn und auch weltweit bekannt, vor allem in den Kreisen der zahlreichen Exlibris-Sammler.   

Antal Fery wurde am 12. Juni 1908 als zehntes Kind seiner Familie geboren. Sein Vater, Altó Fery ist als Fabrikarbeiter nach Szerencs gezogen, die Familie hat ihn aber leider früh verloren. Wie seine Brüder, hat auch Antal Fery in der Zuckerfabrik angefangen zu arbeiten. Seine Vorgesetzten haben den Talent des jungen Mannes, der immer und überall zeichnete, erkannt, und ihm ein Kunststudium ermöglicht, das er 1927 in Budapest anfing. In der Kunstgewerbeschule waren Simay und Helbing seine Lehrer.   

1935 hat er seinen Abschluss als Grafiker gemacht, und angefangen sich hauptsächlich mit Werbegrafiken, Plakaten und Briefmarkengrafiken zu beschäftigen. Seine ersten Kleingrafiken hat er – unter der Leitung von Lajos Nándor – 1939 erstellt. Er wollte sich in diese Technik vertiefen, aber das zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Die Sammlung von Exlibris stagnierte, und bis Ende des Krieges ist es ganz ausgestorben, die Exlibris-Vereine haben sich aufgelöst. 

Der Künstler konnte einmal mit seinen Buchmarken an der Ausstellung der Műcsarnok (Kunsthalle) in 1943 teilnehmen, dann hat er auch eine Einberufung zum Wehrdienst bekommen. Wegen seiner Grafikerausbildung war er beim Generalstab, er hat als gemeiner Soldat Landkarten gezeichnet. Im Verlauf des Krieges wurde seine Einheit nach Westen versetzt, wo er in Deutschland tätig war, und später Kriegsgefangener wurde. Zu Hause angekommen ließ die Retorsion nicht auf sich warten: er hatte keine Verbrechen begangen, trozdem stand er vier Jahre lang unter Aufsicht der Polizei. Den Grund dafür haben wahrscheinlich die zwei Anti-Bolsevik Plakate geliefert, die er in den Vierzigern gefertigt hat. Er konnte nur in einem kollektiven Atelier mit anderen ausgestoßenen Künstlern an „Dekorationen” arbeiten.

Nur in den fünfziger Jahren hat er seine Aufmerksamkeit wieder den Kleingrafiken gewidmet.  

1959 hat das Verein Kisgrafika Barátok Köre (Kreis der Kleingrafikfreunde oder KBK) erneut seine Pforten geöffnet, das hat den Aufschwung dieser Kunstart ermöglicht. (Antal Fery war von 1978 bis zu seinem Tod der Vorsitzende des KBK.)

Mit seiner Tätigkeit als Künstler haben sich viele Bücher und Zeitschriften auseinandergesetzt, er hatte viele individuelle Austellungen (Budapest, Prag, Moskva, größere ungarische Städte, usw.), sowie Exlibris-Ausstellungen, mit anderen Künstlern zusammen. Er hat auch internationale Preise gewonnen, und an Exlibris-Kongressen Teil genommen.

Sein einfacher Stil ist frei von jeglicher Erkünstlerungen – schreibt dr. Imre Soós, ein Bewunderer seiner Kunst – er bleibt treu zu seiner realistischer Sichtweise, er lässt das Abstrakte keine Oberhand gewinnen, und hat nie den Sürrealismus angestrebt.

Antal Fery war ein bescheidener Mensch und Künstler mit einem guten Humor. Für ihn war die Kreation einer Grafik oder eines Holzschnittes mit einem aussergewöhnlichen Glücksgefühl verbunden. Er hat das Motto der ersten deutschen Drucker befolgt, das den Druckern rät ihre Werke so zu gestalten, dass sie leichter zu drucken sind. Diese Einstellung macht die Blätter klarer, verständlicher.

Das Zemplén Museum in Szerencs hat es zu seiner Aufgabe gemacht das Verzeichniss seiner Werke herauszugeben. Im Band erschienen in 2005, kann der Leser neben seiner Werke auch Studien finden.      

Das Lebenswerk von Antal Fery kann seit 1992 in einer dauerhaften Ausstellung, seit 2002 in erneuerter Form von Kunstliebhabern besichtigt werden. Diese Ausstellung erschließt den Besuchern die besten, ausgewählten Werke des Künstlers in Themenkreise geordnet.

Die Geschichte der Rákóczi Familie, die seit dem 17. Jahrhundert immer reicher und mächtiger wurde, und an Ansehen gewonnen hat, und die der Stadt Szerencs verkünpft sich an mehreren Punkten.  

Die Rákóczi Familie kann auf das Geschlecht der Bogát-Radvány Familie zurückgeführt werden. Den Namen Rákóczi hat als erster ein Mitglied der Familie mit dem Vornamen Balázs im Jahre 1328 benutzt. Sie waren für mehrere Jahrhunderte im königlichen Komitat Zemplén ansässig.

Zsigmond Rákóczi hat das Vermögen, und das dazu gehörende Ansehen gegründet. Er hat die größte politische Karriere seiner Zeit gemacht. Er wurde 1544 in einer Familie mit kleinen Grundbesitzen geboren, und wurde durch geschickte finanzielle Strategien und vorteilhaften Eheschliessungen Besitzer von großen und signifikanten Gütern, Burgen, Schlössern, und in den lezten Jahren seines Lebens wurde er zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt.

Szerencs, im Laufe des 15. Jahrhunderts zum Minderstadt ernannt, hatte zur Zeit der Türkenbelagerung eine wichtige geografische-strategische Funktion. Neben der Festung, der vom Burgkapitän Ferenc Némethy in Tokaj erbaut worden ist, war die Burg in Szerencs wichtig, weil sie zum Weingebiet Hegyalja gehörte. Zsigmond Rákóczi hat den Pfandbesitz von Szerencs, dessen Gebiet aus Tokaj herausgeschnitten wurde 1583 erhalten, und Szerencs ging ins endgültige Besitz der Familie 1603 über. Hier hat Zsigmond Rákóczi die erste Burgfestung seiner Familie gebaut. Hier wurden seine Söhne: György, (der später Fürst von Siebenbürgen wurde), Zsigmond und Pál geboren. Für mehrere Jahrzehnte war Szerencs der Haupsitz der Rákóczi-Anwesen. Der erste Rákóczi, der später zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt wurde, hat man hier begraben, wie er es in seinem lezten Willen gewünscht hat. 

Szerencs hat auch im Leben von György Rákóczi dem Ersten eine Rolle gespielt, denn hier wurde er gebohren und erzogen. Nach seiner Eheschliessung wurde zwar Sárospatak wichtiger, jedoch hatte der Fürst immer ein Auge auf Szerencs, das Gut, das militärische und zentrale Funktionen erfüllte. Nach der Belagerung 1644 hat er die ganze Burg renovieren lassen.  

Zur Zeit von György Rákóczi und seiner Nachfahren wurde das Vermögen der Familie sehr groß, die Bedeutung von Szerencs nahm ab. Bis Ende des Jahrhunderts waren Garnison in der Burg stationiert, nach der Vertreibung der Türken hatte die Burg keine Schutzfunktion mehr. Die Festung konnte ihre wirtschaftliche Bedeutung behalten, sie wurde auch als Jagdburg von der Familie benutzt.

Ferenc Rákóczi der Zweite hat öfters seine Zeit in der Burg verbracht, die nun ohne Garnison funktionierte. Das Gebäude gawann zur Zeit der Kuruc-Freiheitskämpfe an Bedeutung, der Fürst hat sich oft mit seinem Gefolge hier zwischen 1708 und 1709 aufgehalten, und hat die Burg umbauen lassen.       

Ein paar Jahre nach dem Friede von Sathmar, 1715 wurde über das Schicksal der Rákóczi-Anwesen entschieden. Der Teil von Ferenc Rákóczi wurde vom Hof beschlagnahmt, aber die andere Hälfte des riesigen Vermögens konnte seine Schwester Julianna behalten. So hat die Hälfte der Rákóczi-Güter Julianna, und durch ihren Ehemann die Familie Aspermont geerbt. Im späteren hatte das Gut von Szerencs verschiedene Besitzer, das Andenken der Rákóczi Familie wurde aber immer erhalten: die Burg ist immer noch als Rákóczi Burg bekannt. Die Bewohner von Szerencs sind bis zum heutigen Tage Stolz auf diese historische Tradition, und bemühen sich das Andenken dieser wichtigen Familie der ungarischen Geschichte in Ehren zu bewahren.

Unsere dauerhafte Ausstellung besteht größtenteils aus originalen archeologischen Funden, und mithilfe von Rekonstruktionen wird das Zeitalter der Rákóczi Familie lebendig gemacht. Unsere Gäste können Waffen, persönliche Gegenstände, Keramik-Kacheln und das festliche Kleid von Anna Gerendi, der zweiten Ehefrau des Fürsten besichtigen. Die verschiedenen Phasen der Burgbau werden auch dargestellt, am interresantesten duch eine Makette der Burg

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